Dezember 2025 | Christian Faul, ki-3102-0, 2025, Öl auf Aluminiumschichtplatte auf Holz, 100 x 57 x 8 cm
Die glatte Oberfläche des Bildes zeigt kaum Pinselspuren. Nur untergründig gibt es zarte Hinweise auf die Arbeit, die getan werden musste, um zu diesem Ergebnis zu kommen. Sie bildet die Basis des schönen, lebendigen Blicks von Menschen auf Fische. Dabei sind beide sich wechselseitig das Fremde: die einen leben in einem Element, in dem Menschen ertrinken und die anderen in der Luft, wo den Fischen den Atem stockt bis sie sterben. So weit voneinander entfernt, begegnen sich Menschen und Tiere im Artifiziellen. Die Schönheit der gemalten Tiere formt einen ruhigen Weg, um zwischen Fremden zu kommunizieren. Dabei gleicht die skulpturale Form des Malgrunds mit ihren abgerundeten Ecken einem Bassin. Die Fische bewegen sich darin nicht tief unten, sondern weit oben. Sie erscheinen seidig matt über dem glänzenden, beinahe weißen Grund. Hier schwimmen sie und sie fliegen sogar, wenn das Bild senkrecht an einer Wand hängt. Ein gelber Fisch führt über die Grenze des Bildes hinweg. Wenn man ihm folgt, dann geht es hinaus ins imaginäre Unendliche.
Archiv
August 2024 | Kim Reuter, ohne Titel (201305), 2013, Eitempera auf Leinwand, 18 x 24 cm
Kleines Bild, große Landschaft, weites Gefühl. Kommt man dem Bild ganz nah, dann ist es, als würde man direkt hineinspazieren und nicht anderes mehr sehen als das Meer, das auf schmalen Wellen einen zarten Hauch von Helligkeit schaukelt. Das streifige Gold der Sonne ist allein dem Himmel vorbehalten. Ganz vorn steht eine Frau, die Füße dort, wo der Sand nass ist, und blickt zu einem weit entfernten Segel. Die Frau und das Segel sind in einer Linie über das Meer hinweg verbunden. Über dasselbe Wasser hinweg, welches das segelnde Schiff davonträgt und vor ihren Füßen über den Strand rinnt.
Juli 2024 | Mirei Takeuchi, ohne Titel, 2016, Halsschmuck, Eisen gelasert, Edelstahl
Mit bloßen Händen ist der Künstler ans Werk gegangen. Ihre konservierte Spur bedeutet: Ich lebe und habe dies geformt. Doch bleibt das Ich nicht mit sich selbst allein. Es hat sich mit der äußeren Welt verbunden, als es sich in sie eingefurcht und eingeknetet hat. Und es hat sich mit uns verbunden, indem es etwas tat, was wir alle tun könnten. Wir müssten nur mit unseren Händen in feuchtem Sand graben oder einen Batzen Lehm kneten. Das Besondere aber ist, das der Künstler dabei eine Form fand, uns etwas Innerliches mitzuteilen. Denn seine Hände haben gegeneinander gearbeitet. Ihre Bewegung strebt in zwei Richtungen. Doch die leicht verdrillte Mitte der kleinen Plastik ist stabil. Sie wird nicht zerrissen. Ebenso wenig wie das Ich, dem die Bewegung der Hände und der sie auslösende Wille zugehören. Im Einfachsten also liegen unverhoffte Botschaften, die uns ins Innere der Dinge führen.
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Mai 2024 | Florian Thomas, Langer Sommer, 2019, Acryl auf Leinwand, 31,2 x 157,4 cm
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