Das Kunstwerk des Monats

Oktober 2021 | Rolf-Gunter Dienst, Berlin 18.2.08, Zeichnung, Bleistift auf handgeschöpftem Bütten, ca. 32,5 x 25.5 cm

Es gibt unscheinbare Tage und Tage, an denen wissen alle, was sie getan haben. Außerdem gibt es einen Tag Mitte Februar, an dem wir wissen, was Rolf-Gunter Dienst in Berlin getan hat. Er hat diese Zeichnung angefertigt, die er, anders als seine gemalten Bilder, auf das Grau des Stiftes und das Weiß des Papiers reduzierte. Wimmelig belebt erscheint sie, als eine eng geschmiegte Ansammlung kleiner Partikel: Zellen, Bakterien, winzige Lebewesen. Die zauseligen Ränder des Papiers wie das Gedränge der kleinen Formen legen nahe, dass es ad infinitum weitergehen könnte. Und doch ist es klar zu Ende. Man bemerkt noch andere Gegensätze: zwischen dem Gleichen und doch nur Ähnlichen, zwischen Struktur und Chaos, sich ständig Wiederholendem und Einzigartigem. Das ist, auf einem kleinen Blatt, wie der endliche Gleichfluss der Tage und die aufmerksam erlebten Abweichungen.

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